Die Fans gehen beim FC Erzgebirge Aue auf die Barrikaden. Nach dem desaströsen Start von nur drei Punkten nach acht Spielen und dem letzten Tabellenplatz haben die Anhänger des Zweitliga-Absteigers "die Schnauze voll". Das skandierten die Zuschauer bereits nach dem 0:1 im Derby gegen Zwickau - RevierSport berichtete.
Nur zwei Tage nach dieser erneuten Pleite geht es noch heftiger in Aue zu: Gleich 40 Fanklubs haben einen offenen Brief an die Vereinsführung gesandt, mit dem Inhalt: Aufruf zum sofortigen Rücktritt des Vorstands um Boss Helge Leonhardt! Für Dienstagabend ist eine Krisensitzung des Aufsichtsrates angesetzt.
Sollte der Aufsichtsrat kein Vertrauen in den Vorstand mehr haben, übernehme ich allein die Verantwortung, weil meine Kollegen alles für den Verein tun. Da zeige ich Charakter und Anstand, denn dazu bin ich den fast 10.000 Mitgliedern verpflichtet.
Helge Leonhardt
"Wir haben leider keine Zuversicht mehr, dass die Verantwortlichen in der Lage sind, den Niedergang aufzuhalten und nachhaltig in die Erfolgsspur zurückzukehren. Das betrifft sowohl den sportlichen Bereich als auch den viel beschworenen Zusammenhalt des 'Kumpelvereins'. Vielmehr scheint der Verein im Inneren tiefgehend zerstritten und gespalten", zitiert die "Bild" aus dem Schreiben, in dem die Pleite gegen Zwickau als "der absolute Tiefpunkt der letzten 25 Jahre" bezeichnet wird.
Vorstandsboss Helge Leonhardt sagte noch kurz nach dem 0:1 gegen Zwickau gegenüber dem Portal "Tag24.de": "Sollte der Aufsichtsrat kein Vertrauen in den Vorstand mehr haben, übernehme ich allein die Verantwortung, weil meine Kollegen alles für den Verein tun. Da zeige ich Charakter und Anstand, denn dazu bin ich den fast 10.000 Mitgliedern verpflichtet. Jedenfalls weiß ich, in all den Jahren alles mit bestem Wissen und Gewissen sowie höchstem Einsatz für den Verein gegeben zu haben."
Am Mittwoch dürfte die Öffentlichkeit dann mehr wissen - und sicherlich wird in der Krisensitzung am Dienstagabend auch über die Zukunft von Trainer Timo Rost gesprochen.